Ermitteln der Brummtonfrequenz

Bestimmen der wahrgenommenen Brummtonfrequenz mit dem Tongenerator

Die wahrgenommene Brummtonfrequenz zu bestimmen ist relativ einfach.Wir wollen auf dieser Seite näher auf die Form des Tinnitus eingehen, die sich in der Wahrnehmung eines Brummtones äußert, dem sogenannten Tieftontinnitus. Wichtig ist diese Bestimmung insofern, als dass real vorhandene Brummtöne mit der ermittelten Frequenz verglichen werden können, bzw. überprüft werden kann, ob sich der wahrgenommene Brummton mittels der Spectroid-App aufzeichnen lässt.

Diesen Sinuston generieren wir mittels Tongenerator, bewährt hat sich der frei verfügbare und einfach zu bedienende Onlinetongenerator Szynalski: https://www.szynalski.com/tone-generator/

Was wird noch benötigt?

Benötigt wird ein entsprechendes Wiedergabemedium (Tablet, Smartphone, PC oder Stereoanlage), sowie ein guter Kopfhörer. Bevorzugt eignen sich geschlossene Kopfhörer um eventuelle vorhandene Nebengeräusche (z.B. Brummtöne) zu vermindern.

Unsere eigenen Untersuchungen haben ergeben, dass sich Funkkopfhörer im allgemeinen nicht gut zur Bestimmung der Brummtonfrequenz eignen, da diese oftmals ein störendes Eigenrauschen besitzen.

Sollte das Tablet oder Smartphone keine ausreichende Verstärkung für passive geschlossene Kopfhörer haben, könnte das Sinussignal des Onlinetongenerators zwecks ausreichender Verstärkung mittels einer Stereoanlage an den angeschlossenen Kopfhörer wiedergegeben werden.

Es empfiehlt sich, für die Bestimmung der Brummtonfrequenz einen ruhigen Ort aufzusuchen, der möglichst frei von Nebengeräuschen ist.

Ablauf:

Wenn alles richtig angeschlossen ist, können wir mit dem Test beginnen.

Da der überwiegende Teil der „Brummtonhörer“ einen Brummton wahrnimmt, der im Frequenzbereich zwischen 30 und 80 Hz liegt, starten wir zunächst mit der Frequenz 30 Hz. Diese Frequenz wird mittels Schieberegler eingestellt. Als nächstes müssen wir die richtige Lautstärke der Wiedergabe bestimmen. Die Lautstärke sollte möglichst so eingestellt sein, dass wir diese 30 Hz gerade noch leise hören können. In der Praxis hat sich bewährt, eine Einstellung der Lautstärke zu wählen, die ungefähr der Lautstärke des vermuteten inneren Brummtones entspricht.

Jetzt erhöhen wir die wiedergegebene Frequenz des Onlinetongenerators in kleinen Schritten (1 Hz) mittels der Pfeiltasten neben der Frequenzanzeige des Onlinetongenerators (der Schiebeschalter könnte zwar auch benutzt werden, jedoch ist so eine bessere Feineinstellung möglich). Wenn wir dann unseren persönlichen Brummton mittels Frequenzerhöhung erreicht haben sollten, stellt sich bei vielen ein Effekt ein, den man als Schwebung bezeichnet.

Der Brummton überlagert sich mit dem Vergleichston, bis man einen einzigen Ton hört, der sich in der Lautstärke periodisch verändert. Diese Veränderung wird als eine Art „Wabern“ wahrgenommen. Nähert man sich der exakten Brummtonfrequenz, wird das Wabern immer langsamer bis die Schwebung ganz verschwindet. Derselbe Effekt wird auch von Musikern zum Stimmen ihrer Instrumente verwendet.

Mit diesem Schwebungseffekt sollte es uns nun gelungen sein, relativ genau die eigene Brummtonfrequenz bestimmt zu haben. Am besten wird dieser Versuch mehrfach an verschiedenen Tagen wiederholt um noch sicherer in Bezug auf die ermittelte Brummtonfrequenz zu sein. Konnte kein Schwebungseffekt festgestellt werden, so könnte es daran gelegen haben, dass die Abspiellautstärke des Sinusgenerators zu laut oder auch zu leise eingestellt worden ist. Oftmals sind mehrere Versuche nötig, um einen Schwebungseffekt zu erzielen.

Jeder, der eine Schwebung erzeugen konnte und/oder bei dem der generierte Ton den eigenen BT ausgelöst (getriggert) hat, sollte die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es sich bei dem selbst wahrgenommenen Brummton um einen Tieftontinnitus handeln könnte.

Hier mal ein Klangbeispiel für eine Schwebung. Es handelt sich um binaurale Beats: (der binaurale Effekt ist nur mittels Kopfhörer produzierbar)

Linker Kanal reiner Sinuston 78 Hz, rechter Kanal reiner Sinuston 80 Hz.

Im Gehirn wird durch die beiden reinen Sinussignale (links 78 Hz und rechts 80 Hz) ein neuer pulsierender Ton erzeugt, der an sich nicht vorhanden ist. Allerdings entsteht dieser „neue Ton“ nicht durch die Überlagerung von Schallwellen, sondern wird laut Forschung vermutlich im Hirnstamm (Nucleus olivaris superior) generiert. Dieser so neu generierte Ton entsteht als Effekt (binaurale Beats) und hört sich ähnlich an, wie eine erzeugte Schwebung bei der Bestimmung der Brummtonfrequenz und ist daher als Klangbeispiel gut geeignet.

Anmerkung bei Wiedergabe sehr tiefer Frequenzen (unter 30 Hz):

Sehr tiefe und sehr hohe Töne werden, bei gleicher Lautstärke, deutlich leiser gehört (Hörfläche), daher neigt man dazu, die Lautstärke bei der Wiedergabe tiefer Frequenzen übermäßig zu erhöhen. Hierbei muss beachtet werden, dass die dann gehörten tiefen Töne, aufgrund von Überlastung der Wiedergabemembrane, stark verzerrt sein können. Oftmals sind es dann nicht die tief eingestellten Frequenzen, die man meint zu hören, sondern eher die durch Überlastung entstehenden Verzerrungen, die gehört werden. Auch wenn man meint, Frequenzen unter 20 Hz noch deutlich zu hören, sind es dann möglicherweise diese hörbaren Verzerrungen, durch die man sich schnell in die Irre leiten lässt. Zusätzlich ist zu beachten, dass die Wiedergabe von Frequenzen unter 20 Hz bei vielen Kopfhörern, konstruktionsbedingt, starken Einschränkungen unterliegt.

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